Im Nachholspiel beim Tabellenletzten aus Wismar haben die Eisernen eine überraschende Niederlage einstecken müssen. Trotz der größeren Anzahl an Torchancen vermochte man den Führungstreffer von Donner aus der 53. Minute nicht mehr zu egalisieren. Die Ideen der gesperrten Bönig und Mattuschka wurden schmerzlich vermisst.

Union war vor der Pause tonangebend. Für die erste Chance sorgten allerdings die Gastgeber selbst. Goebel wollte den Ball zu seinem Schlussmann zurückköpfen, überraschte diesen aber beinah damit, und hatte Glück das die Kugel nur an den Pfosten sprang (2.). In der 16. Minute hielt Bergner nach einem Eckball von Kaiser den Kopf hin – knapp vorbei. Aber bereits zu diesem Zeitpunkt wurde offensichtlich, dass die Berliner den Ausfall der beiden Kreativspieler Bönig und Mattuschka nicht kompensieren konnten. Die zündende Idee und der letzte Pass kamen einfach nicht, und so konnte aus der Überlegenheit kein Kapital geschlagen werden. Wismar, zuletzt mit zwei Siegen in Folge, versteckte sich aber nicht. Die größte Möglichkeit vor dem Wechsel für die Hausherren hatte Simunac in der 20. Minute, als er einen Eckball volley nahm, in Glinker aber seinen Meister fand. Kurz vor dem Wechsel kam Union noch einmal, aber sowohl Kaisers Freistoß ans Außennetz (41.) als auch ein Konter über Benyamina, der knapp vorbei schob (42.), brachten nicht die Führung.

Die erzielte Wismar überraschend acht Minuten nach Wiederanpfiff. In der 53. Minute hatte Donner nach feiner Einzelleistung abgezogen, und irgendwie trudelte der Ball über die Linie. Alle Rettungsversuche waren umsonst. Und nur vier Minuten später hatte Simunac gar das 2:0 auf dem Fuß, aber dessen Schuss konnte Glinker mit letztem Einsatz zur Ecke klären. Union war das Bemühen um den Ausgleich nicht abzusprechen, allerdings fehlten heute die Mittel. Anker kämpfte aufopferungsvoll und ließ außer Wunderlich’s Direktabnahme (66./knapp vorbei) und eine Doppelchance durch Teixeira und Kurbjuweit (72./jeweils Fußabwehr vom Anker-Schlussmann) nichts mehr anbrennen. Auch Trainer Schreier zollte dem Kontrahenten hinterher Respekt uns sprach von einem verdienten Sieg des Schlusslichts, welches sich nun noch einmal berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen darf. Für Union hat sich im Grunde nichts geändert, da Babelsberg ebenfalls patzte (1:3 in Hohenschönhausen), und damit der 9-Punkte-Vosprung weiterhin Bestand hat. Man hat jetzt die Möglichkeit im direkten Duell am kommenden Sonntag den Aufstieg quasi perfekt zu machen.

Datum: 03.05.2006 (Mittwoch)
Uhrzeit: 19:00
Zuschauer: 700
Spielstätte: Kurt-Bürger-Stadion

Aufstellungen:
FC Anker Wismar: Zsigry - Disic, Kählert, Kplak (83. Brunsch), Radovic, Goreta, Goebel (30. Schnee), Gashi, Rosinski, Simunnac, Donner (87. Wenzel)
1. FC Union Berlin: Glinker - Ruprecht, Bergner, Persich, Schwanke, Wunderlich, Rogoli, Spork (70. Guentchev), Kaiser (61. Kurbjuweit), Benyamina, Teixeira

Schiedsrichter: Sandro Tochtenhagen (Strausberg)
SR-Assistenten: André Stolzenburg, Alexander Schwabe
Gelb: Gashi, Rosinski - Ruprecht, Rogoli, Teixeira
Torschützen: 1:0 Donner (53.)